Warum Flieden ein Königreich ist!
Flieden trägt den Beinamen „Königreich“. Die Gemeinde Flieden ist besonders stolz darauf, sich als einziger Ort in Deutschland mit dem Titel „Königreich“ schmücken zu dürfen. Ein Titel, der dem Dorf auch weit über die Grenzen des Landkreises Fulda hinaus zur Ehre gereicht. Wenn jemand etwas von Flieden gehört hat, bringt er das gleich mit dem Königreich in Verbindung.
Über die Herkunft des Beinamens „Königreich“ gibt es zwei unterschiedliche Anekdoten:
- Mit dem Bau der Eisenbahn wurde Flieden im Jahre 1867 Bahnstation. Dies bedeutete einen wirtschaftlichen Umbruch für die Bevölkerung. Viele suchten ihr Glück in den neu entstandenen Industriestädten, und von Fliedens Maurern und Arbeitern wurde gesagt, sie hätten „halb Frankfurt“ aufgebaut. In jener Zeit scheint Flieden auch zu seinem Beinamen „Königreich“ gekommen zu sein. Als nämlich einmal an einem Wochenende viele dieser Pendler eine Fahrkarte nach Flieden verlangten, soll der Schalterbeamte in Frankfurt verwundert ausgerufen haben: „Flieden muss ja ein ganzes Königreich sein!“ Sicher ist jedenfalls, dass Flieden weit über seine Grenzen hinaus als „Königreich“ bekannt ist. Den Gemeindevätern war dies Anlass genug, in das Wappen auch die Krone aufzunehmen.
- Eine anderen Version liegt die Unkenntnis eines Fliedener Sohnes über die politische Zugehörigkeit seiner Heimatgemeinde zugrunde. Als in den Befreiungskriegen gegen Napoleon der Aufruf erging, sich freiwillig für den Kriegsdienst zu melden, stellten sich aus allen Landesteilen junge Männer für das Freiheitsheer zur Verfügung. Anlässlich eines Appells ließ sich ein hoher Militär die angetretenen Soldaten vorstellen, die jeweils aus der Formation traten und Namen und Herkunft angaben. Unser junger Freund aus Flieden hörte sich alles mit an und vernahm: Königreich Sachsen, Königreich Westfalen, Königreich Preußen… und wartete bis er an die Reihe kam. Dann wusste er seinen Namen recht gut aufzusagen, aber zu welchem „Reich“ er gehörte, war ihm nicht bewusst. Nach kurzer Verlegenheitspause begann er noch einmal, und da klang es fest und unerschütterlich: „Johann Adam Klug, Königreich Flieden!“
Die Königs-Skulptur begrüßt mit Blick in Richtung Rathaus und Kirche die Besucher des Paddelteichs.
Eine Tafel erläutert die Hintergründe zum König:
Flieden trägt den Beinamen Königreich. Deshalb wurde dieser König im Jahr 1981 zur 1175 Jahrfeier als Symbolfigur gewählt. Die Statue wurde im Jahr 2000 von der Raiffeisenbank eG Flieden gestiftet und von Steinmetzmeister Uwe Schneider aus Flieden hergestellt.
Der König von Flieden
Nachdem am 20.11.1969 der damalige hessische Innenminister der Gemeinde Flieden die Erlaubnis erteilt hat, die Krone im Gemeindewappen zu tragen, hat es doch bis 1995 gedauert, bis in Flieden der 1. König gekürt werden konnte. Kandidaten aus den Ortsteilen ermitteln unter Einfluss des Publikums und der Jury spielerisch den König. Im Jahr der 1200 Jahr-Feier wurde der 6. König gewählt.
Die bisherigen Regenten:
- 1995 König Bruno Stupp
- 1997 König Thorsten Bischof
- 1999 König Pascal Beßler
- 2001 König Thomas Wolf
- 2003 König Peter Klug
- 2006 König Simon Müller
Die Aufgaben des Königs mit seinen Prinzen ist es, dass Königreich nach innen und außen zu repräsentieren mit einem Highlight in jedem Jahr, der Empfang des Hessischen Ministerpräsidenten. Als nächstes großes Event steht für König Simon mit seinen Prinzen Oliver, Oliver und Timo der Deutsche KönigInnen-Tag im April in Witzenhausen an. Dort werden unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten rund 200 Majestäten erwartet.
König Simon
Prinzenkürung im Jahr 2006
Empfang hessischer Königinnen
anlässlich der 1.200 Jahr-Feier in 2006